Poolpflege ohne Chlor

So wird die Poolreinigung ohne Chlor möglich

Der Einsatz von Chemie, vordergründig vom Halogen Chlor, ist bei der Poolpflege weiterhin beliebt. Das ist nicht verwunderlich, gilt Chlor doch als einfache und zuverlässige Lösung. Dennoch ist Chlor gesundheitlich nicht gerade unbedenklich. Es kann mit Augenreizungen verbunden sein, die Nase und den Rachen unangenehm belasten und sogar zu Atembeschwerden führen. Daher ist es ebenso verständlich, sich nach einer Poolpflege ohne Chlor umzuschauen. Eine derartige Poolreinigung ist heute absolut möglich.

Die allgemeinen Vor- & Nachteile von Chlor

Poolpflege ohne Chlor – Diese Alternativen kommen in Frage

Selbst die Alternativen zum gekauften Chlor sind teils nicht frei von Stoffen, die dann eigenständig Chlor bilden. In diesem Zusammenhang muss man also achtsam sein. Komplett ohne Chemie geht es zumeist leider nicht – außer es handelt sich um einen kleinen Aufstellpool, dessen Wasser ohnehin alle paar Tage gewechselt wird. Das Wasser chemiefreier Pools eignet sich ideal zur Bewässerung.

Aktivsauerstoff

Aktivsauerstoff ist zu 100% chlorfrei. Zur Desinfektion kommt aber eine andere Chemikalie – in Form von Wasserstoffperoxid – zum Einsatz. Auch Kaliummonopersulfat ist zumeist enthalten.

Dennoch vertragen viele Leute, darunter Allergiker, Akitvsauerstoff viel besser als Chlor. Ursächlich dafür ist die Reaktion im Pool, durch welche das Produkt letztlich zu Wasser und Sauerstoff zerfällt. Belastende Stoffe bleiben in der Praxis also nicht zurück.

Weil Aktivsauerstoff in Reinform nicht gegen Algen funktioniert, gibt es auch Kombi-Produkte, die zusätzlich ein Algizid enthalten.

Aktivsauerstoff gibt es sowohl in Tabletten- und Granulat-Form, als auch flüssig. Als Dosierung werden häufig Werte zwischen 3 und 5 mg/l empfohlen. Aktivsauerstoff harmoniert im Übrigen gut mit einer UV-Anlage, weil die Wirkweise hier noch einmal verstärkt wird.

Brom

Brom ist, wie Chlor, ein sog. Halogen und befindet sich im Perioden-System direkt neben dem Chlor. Die Eigenschaften sind also ganz ähnlich. Trotzdem gilt es als besser verträglich und riecht auch nicht so penetrant, wie es bei Chlor der Fall ist.

Auch Brom ist fest in Tabletten- und Granulat-Form, sowie als flüssige Lösung erhältlich. Je nach Produkt, wird eine Dosierung von 1 bis 3 mg/l angeraten.

Die Oxidation fällt leider nicht ganz so stark aus. Daher ist häufig eine Kombination mit Chlor in der Praxis zielführend – der Chloranteil kann also zumindest reduziert werden.

Polyhexamethylenbiguanid

Dieser absolute Zungenbrecher wird in der Praxis mit PHBM abgekürzt. Gängiger in der Aussprache sind aber Biguanid oder Baquacil. Der Stoff kommt in Tabletten- oder Granulat-Form daher. Es handelt sich zwar um ein chemisches Element, jedoch ist jenes 100% chlorfrei und damit gut für unseren Körper verträglich. Stechende Gerüche und ein Brennen in den Augen müssen nicht befürchtet werden.

Weiterhin ist PHBM sehr stabil in der Struktur. UV-Strahlung, Temperaturschwankungen oder pH-Änderungen können der Wirkungsweise wenig anhaben.

Ozongas (Gute Kombination mit Sauerstoff)

Bei Gartenteichen ist der Einsatz sog. UV-C-Klärer gang und gebe. Und auch bei der Poolfplege kann man sich UV-Licht zu Nutze machen, indem ein Ozongenerator angeschafft wird. Dieser gibt Ozongas ab, welches die Keime im Poolwasser abtötet. Man unterscheidet hierbei noch einmal zwischen 2 Arten der UV-Desinfektion:

• Ultraviolettes Licht: Generator tötet die Keime durch die Abgabe von UV-Licht.
• Corona-Entladung: Generator tötet die Keime durch einen Lichtbogen.

Die entsprechenden Generatoren gibt es ab ca. 200 Euro. In diesem Preis-Segment sind jene jedoch nur für Whirlpools ausreichend. Große Anlagen kosten deutlich mehr und müssen technisch eingerichtet werden, wofür ein Fachmann benötigt wird.

Salzwasserelektrolyse als abgestufter Mittelweg

Salz gewährleistet keine Poolpflege ohne Chlor, denn letzteres entsteht beim Einbringen des Salzes in’s Wasser. Der Prozess wird Salzelektrolyse genannt. Konkret entsteht anorganisches Aktivchlor. Weil die Wirksamkeit viel höher als beim klassischen Verfahren ist, kommt jedoch weniger Chlor zur Anwendung – entsprechend kann man die Salzwasserelektrolyse als harmonischen Mittelweg oder als Einstieg in die Poolpflege ohne Chlor begreifen.

Manko sind die Kosten für die Anschaffung einer Salzwasserelektrolyse-Anlage. Jene kann, je nach Poolgröße, schon einmal mit über 1000 Euro in’s Kontor schlagen. Durch die Automatisierung hast Du dafür komfortablerweise nicht mehr mit der Zwischenlagerung, Dosierung und Entsorgung zu tun.

Poolpflege ohne Chlor – Geht es auch komplett chemiefrei?

Einen Pool ohne Chemie zuverlässig und konstant sauber zu halten, ist definitiv schwieriger, als auf Halogene und Co. zu setzen. Grundsätzlich sollte man dieses Vorhaben nur bei großen Pools angehen, die vom Volumen her einem Schwimmteich ähneln.

Wasserpflanzen sorgen in diesem Zusammenhang für sauberes Wasser. Eine mechanische Filterung und die Umwälzung des Wassers sind aber weiterhin erforderlich. Die Kombination aus Wasserpflanzen und Oase Teichfilter hat sich beispielsweise in vielen „Natur-Pools“ bewährt.

Kräftige Poolroboter schaffen es sogar in Natur-Pools, unebene Anstiege abzufahren.

Man sollte sich für ein derartiges Vorhaben auf jeden Fall vom Fachmann beraten lassen. Ein Budget von mehreren zehntausend Euro ist dabei einzuplanen. Gute Wasserpflanzen, welche das Wasser reinigen und sauber halten, sind die Folgenden:

• Quellmoos
• Wasserpest
• Wasserlinse (wird sogar in Kläranlagen und Abwasserteichen eingesetzt)
• Wasserschwertlilien
• Sumpf-Vergissmeinnicht
• Igelkolben
• Binsen