Luftreiniger gegen Pollen
Die besten Luftreiniger für Pollen-Allergiker
Alljährlich leidet eine Vielzahl von Mitmenschen an den unangenehmen Folgen des Pollenflugs. Gerötete Augen, Schnupfen und Niesanfälle sind für Allergiker einige der Leiden. Um die Beschwerden über den Tagesverlauf zu lindern, kann es helfen, die Pollenbelastung in den eigenen vier Wänden zu reduzieren. Luftreiniger stellen hierbei eine zielführende Lösung dar. Sie filtern die Luft und entfernen Schadstoffe, wie Staub, Rauch oder eben auch Pollen. Doch wie findet man den richtigen Luftreiniger gegen Pollen?
Luftreiniger gegen Pollen – Wesentliche Auswahlkriterien
Filtertechnik
Luftreiniger arbeiten oft mit verschiedenen Filtern, die unterschiedlich gut gegen Pollen wirken. Die beste Eignung haben Feinstaubfilter, die auch Schwebstofffilter genannt werden. Hier gibt es 3 übergeordnete Klassen:
EPA (Efficient Particulate Air filter)
- E10 > filtert 85 %
- E11 > filtert 95 %
- E12 > filtert 99,5 %
HEPA (High Efficiency Particulate Air filter)
- H13 > filtert 99,95 %
- H14 > filtert 99,995 %
ULPA (Ultra Low Penetration Air filter)
- U15 > filtert 99,9995 %
- U16 > filtert 99,99995 %
- U17 > filtert 99,999995 %
In der Praxis relevant für Dich ist die HEPA-Klasse. Im Privatsegment stellen Luftreiniger mit HEPA-Filter nämlich die hochwertigste Lösung gegen Pollen dar. HEPA-Filter sind so effektiv gegen Pollen, da sie selbst kleinste Partikel aus der Luft entfernen können.
Wenn Dir zusätzlich daran gelegen ist, Gerüche und gasförmige Stoffe zu entfernen, sollte außerdem ein Aktivkohlefilter vorhanden sein. Aktivkohlefilter binden zusätzlich Gerüche und Gase an sich.
Leistung
Die Leistung eines Luftreinigers muss zur Größe des Raumes passen. Je größer der Raum, desto mehr Luft muss der Luftreiniger pro Zeiteinheit umwälzen können. Die Umwälz-Leistung wird in Kubikmetern pro Stunde (m³/h) angegeben. Eine Faustregel für Pollen-Allergiker lautet, dass der Luftreiniger das Raumvolumen mindestens 4 Mal pro Stunde umwälzen sollte. Wer unter starken Allergien leidet, kann sich mit einer Umwälzung von bis zu 6x pro Stunde behelfen.
Durch einen Blick auf CADR-Wert kann man erkennen, ob die Hersteller mit der empfohlenen Raumgröße etwas übertreiben. Er gibt an, wie viel Luft pro Stunde wieder abgegeben und somit tatsächlich umgewälzt wird. Allerdings sollte man den Herstellern zu Gute halten, dass es manchen Personen auch schon reicht, wenn das Raumvolumen 2x pro Stunde umgewälzt wird. Für Allergiker ist das zu wenig.
Lautstärke
Ein Luftreiniger zur Pollen-Bekämpfung (und darüber hinaus) sollte nicht zu laut sein – vor allem wenn er im Schlafzimmer oder in der Arbeitsumgebung/dem Büro steht. Dort können Werte oberhalb von 30 dB bereits als störend empfunden werden. Kein Luftreiniger kommt auf höchster Stufe auf so einen geringen Wert. Daher braucht man hier unbedingt einen sog. Nachtmodus.
Zum Vergleich: Ein Schallpegel im normalen Gespräch liegt bei etwa 60 dB, ein Flüstern bei etwa 30 dB. Ein guter Luftreiniger sollte in der Spitze nicht viel mehr als 50 dB erzeugen. Es ist allerdings unvermeidbar, dass eine hohe Leistung auch tendenziell mit einer erhöhten Geräuschkulisse einhergeht. Unterschiedliche Leistungsstufen machen es möglich, dass gleichzeitig auch die Lautstärke flexibel gestaltbar ist.
Funktionsumfang
Einige Luftreiniger gegen Pollen bieten zusätzliche Funktionen, die den Komfort erhöhen oder die Effizienz steigern können. Letzteres erfüllt ein Luftreiniger mit Sensor. Jener misst die Luftqualität und passt die Leistung automatisch an die Gegebenheiten an.
Komfortabel ist des Weiteren eine Timer-Funktion. Dank jener lässt sich die Betriebszeit auf Tagessicht automatisieren. Du kannst einstellen, wie viele Stunden der Luftreiniger pro Tag arbeiten soll. Im Folgenden schaltet er sich eigenständig ein und aus.
Das Bedienen und Überwachen aus der Ferne erlauben z.B. eine Fernbedienung oder einer App-Steuerung.
Wichtig und glücklicherweise Standard – die Filter-Verschleißanzeige. Das Gerät sollte sich auf jeden Fall bemerkbar machen (LED-Anzeige oder App), wenn der Filter verschlissen/mit zu vielen Schadstoffen gesättigt ist. Gesättigte Feinstaub- und Aktivkohle-Filter müssen ausgetauscht werden, denn der Luftreiniger kann in diesem Fall seiner Aufgabe nicht mehr ausreichend nachkommen.
Preis
Ein Luftreiniger gegen Pollen muss in der Anschaffung nicht teuer sein. Es gibt Angebote mit HEPA-Filter, die sogar bei unterhalb von 100 Euro liegen. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass hier dann zumeist Defizite in puncto Umwälz-Leistung bestehen und die Geräte somit nur für kleine Räume geeignet sind. Ein geschätzter Markenanbieter im niedrigen Preissegment ist die US-Firma Levoit.
Hochwertige Luftreiniger gegen Pollen, die auch in der Stiftung Warentest für gut befunden wurden, stammen darüber hinaus von Philips und Xiaomi. Sie kosten im Angebot zwischen 200 und 400 Euro.
Neben den Anschaffungskosten, kommen laufende Kosten für Strom sowie den Filter-Austausch hinzu. Je öfter der Luftreiniger läuft, desto regelmäßiger muss auch der HEPA-Filter getauscht werden. Gängig sind Intervalle zwischen 6 und 12 Monaten. 100 bis 200 Euro laufende Kosten pro Jahr kommen bei einem regelmäßig genutzten Luftfilter gegen Pollen und Co. schon zusammen. High-End-Filter halten bis zu 24 Monate, kosten dann aber zumeist aber auch 70 Euro und mehr pro Exemplar.
Wo kaufen
Luftreiniger gegen Pollen kannst Du Online wie auch lokal im Einzelhandel kaufen. Die größere Auswahl bieten zweifelsfrei Online-Angebote. Probate Anlaufstellen sind Amazon, Otto sowie Media Markt und Saturn.
Luftreiniger gegen Pollen – Diese Modelle überzeugen
Philips AC2889/10
- Getestet von: Stiftung Warentest
- Note: „Gut“ (2,4) im Februar 2020; Testsieger (Platz 1 von 7)
- Urteil: „Testsieger. Filtert Pollen und Zigarettenrauch gut, Formaldehyd allerdings nur ausreichend. Beste Leistung nach 100 Zigaretten im Test. Das Gerät lässt sich mit Apples Sprachassistent Siri steuern.
Filter. Nur Vorfilter kann gewaschen werden. Partikel- und Aktivkohlefilter kosten zusammen 80 Euro.“
- Getestet von: Konsument (österreichisches Pendant zur St. Warentest)
- Note: „Gut“ (62%) im Februar 2021; Testsieger (Platz 1 von 7)
- Urteil: Luftreinigung (60%): „durchschnittlich“;
Handhabung (20%): „gut“;
Umwelteigenschaften (15%): „gut“;
Sicherheit (5%): „sehr gut“;
Datensendeverhalten der Apps (0%): „durchschnittlich“.
- Getestet von: Guter Rat (Auflage ca. 85.000 pro Monat)
- Note: 1,6 im September 2020 (Platz 4 von 7)
- Urteil: Qualität: 1,3;
Funktionalität: 1,4;
Lärmbelästigung: 2,2;
Filterleistung: 1,5
Xiaomi Mi Air Purifier Pro
- Getestet von: Stiftung Warentest
- Note: „Gut“ (2,3) im Dezember 2021; Testsieger (Platz 1 von 7)
- Urteil: Luftreinigung (60%): „gut“ (1,8);
Handhabung (20%): „befriedigend“ (3,2);
Umwelteigenschaften (15%): „befriedigend“ (3,4);
Sicherheit (5%): „sehr gut“ (1,0);
Mängel im Datensendeverhalten der Apps (0%): deutliche.
Levoit Core 300
- Getestet von: ETM Testmagazin
- Note: „Sehr gut“ (94,1%) im Mai 2021
- Urteil: Pro: drei Filtermembranen, HEPA-Filter H13, Aktivkohle-Filter gegen Gerüche; leiser Schlafmodus; Touchbedienung; Timer; kompakte Bauweise; robuster Kunststoff, stabiler Stand; geringer Energieverbrauch.
Kontra: keine automatische Leistungsanpassung an Raumluftqualität; keine Fernbedienung.
Philips Air Performer 8000 Series
- Getestet von: connect (Auflage ca. 37.000 pro Quartal)
- Note: „Sehr gut“ im April 2023
- Urteil: „Der Luftreiniger macht seiner Bezeichnung alle Ehre und befreit die Raumluft von Bakterien, Viren, Pollen, Staub, Tierhaaren, Hausstaubmilben, schädlichen Gasen, unangenehmen Gerüchen und anderen Verschmutzungen. Seine Power passt der clevere Reiniger durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ganz automatisch an seine Messwerte an. Auch die Temperatur passt der 3-in-1-Luftreiniger auf Wunsch automatisch an. Für Abkühlung sorgt er mithilfe der einstellbaren Rotation von bis zu 350 Grad.“
- Getestet von: ETM Testmagazin
- Note: „Sehr gut“ (96,6%) im Februar 2023
- Urteil: „Plus: ‚sehr gute‘ Filtrationsleistung; ‚sehr gute‘ Ventilationsleistung; ‚sehr gute‘ Wärmeleistung; ‚sehr gute‘ Qualität der App (i. e. Air+); verwendbar mit Smart Speakern (i. e. Amazon Alexa & Google Home); vorbildliche Usability resp. User Experience.
Minus: -.“
Was sind Pollen?
Die Pollen-Situation in Deutschland
Die Pollensaison in Deutschland beginnt meist im Februar mit den Hasel- und Erlenpollen und endet im Oktober mit den Beifuß- und Ambrosiapollen. Dazwischen blühen unter anderem Birken, Gräser und Kräuter. Die Pollenkonzentration in der Luft variiert je nach Wetterlage, Region und Tageszeit. Generell gilt: Je wärmer und trockener das Wetter, desto mehr Pollen fliegen. Je weiter südlich man wohnt, desto früher beginnt die Pollensaison. Und je später am Tag man unterwegs ist, desto weniger Pollen sind in der Luft.
Der Klimawandel hat einen Einfluss auf die Pollensituation in Deutschland. Durch die steigenden Temperaturen verlängert sich die Blütezeit vieler Pflanzen und somit auch die Pollensaison. Außerdem können sich neue Pflanzenarten ausbreiten, die bisher nicht heimisch waren. Ein Beispiel dafür ist die Ambrosia, die aus Nordamerika stammt und sehr starke Allergene enthält. Der Klimawandel kann auch die Intensität der Pollenallergie beeinflussen. Durch die höhere CO2-Konzentration in der Luft produzieren die Pflanzen mehr Pollen und mehr allergene Proteine.
Fazit
Pollen sind für viele Menschen eine Quelle von Leid und Unwohlsein. Um die Symptome einer Pollenallergie zu mildern, kann ein Luftreiniger eine sinnvolle Anschaffung sein. Dabei sollte man auf die Filtertechnik, die Leistung, die Lautstärke und die Zusatzfunktionen achten. Die Pollensituation in Deutschland ist von vielen Faktoren abhängig, die sich durch den Klimawandel verändern können. Deshalb ist es wichtig, sich regelmäßig über die aktuelle Pollenbelastung zu informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.